Rückblick auf den ersten CRIF ESG Event in der Schweiz!

Nebst leckeren Häppchen, köstlichen Getränken und interessierten Teilnehmer wurden spannende Vorträge rund um das Thema ESG gehalten. Dies ist den herausragenden Speaker zu verdanken. Darunter befanden sich Luca Bonaccorsi, Dr. Astrid Offenhammer, Richard Gaechter, Gabriel Marosi und Patrick Zimmerli. Die Führung durch diesen lehrreichen Nachmittag wurde von der Leiterin CRIF ESG Consulting Stefanie Egger übernommen.

Die Eröffnungsrede hielt CRIF Geschäftsführer Manuel Zollikofer und war geprägt von ein paar Worten und Fakten zu CRIF. Die starke und neue Welt

Luca Bonaccorsi von der PCW und langjähriger Berater der EFRAG, war auch für CRIF eine grosse Hilfe bei der Erstellung des neuen KMU Fragebogens für die Synesgy-Plattform und deren Gesamtausrichtung auf die European Sustainability Reporting Standards. Bei seinem kurzweiligen Vortrag betonte er die entscheidende Bedeutung und die weitreichende Wirkung von ESG-KPI’s. Anhand eines einfach verständlichen Beispiels verdeutlichte Luca Bonaccorsi, dass ESG-Vorschriften ähnlich wie die Natur funktionieren und die Grossen die Anforderungen für die Kleinen vorgeben – auch wenn letztere (noch) gar nicht selbst betroffen sind.

Während ein grosser Treiber für die Veränderung von Unternehmen klar neuen ESG-Regulation sind, spielt die intrinsische Motivation eine viel grössere Rolle. Diese Motivation für ESG im Unternehmen zu berücksichtigen ist laut Bonaccorsi viel effektiver, denn nebst der langfristigen Nachhaltigkeit, steigert sich die Innovationskraft innerhalb der Organisation und fördert eine engere Bindung zu den Stakeholdern. Des Weiteren führt die intrinsische Motivation zu proaktivem Handeln und somit zu einer besseren Reaktion bei auftretenden Risiken oder Problemen.

Er beschränkte sich nicht nur darauf, die drei überzeugenden Gründe zur Verbesserung des ESG-Scores von Unternehmen hervorzuheben, er präsentierte auch eine umfassende Palette von 18 verschiedenen Strategien zur Stärkung des ESG-Profils von Unternehmen, die allesamt ohne zusätzliche Kosten umgesetzt werden können und von den Teilnehmenden äusserst geschätzt wurden.

ESG Regulation – Heute und Morgen

Die zweite Rednerin der Veranstaltung war Dr. Astrid Offenhammer von PwC. Sie besitzt nicht nur profundes Wissen als Juristin, sondern versteht als Betriebswirtin auch, wie man die Anforderungen eines Unternehmens und Unternehmensprozesse mit den externen gesetzlichen Vorschriften in Einklang bringt. In der Schweiz werden zunehmend Gesetze mit einem hohen Grad an Komplexität und kurzen Umsetzungsfristen erlassen. Eines davon ist die transparente Berichterstattung der Nachhaltigkeit unter Einbeziehung von konkreten Daten und Leistungskennzahlen.

Während ihres Vortrags erläuterte Dr. Offenhammer die wesentlichen Schritte, die Unternehmen vornehmen müssen, um einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Ihre Erkenntnisse beleuchteten die entscheidenden Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, wenn ein Unternehmen sich an diese Aufgabe macht. Als Abschluss ihres spannenden Vortrags skizzierte Dr. Offenhammer eine Reihe von konkreten Schritten, die den Teilnehmenden dabei helfen, ihren Weg im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung selbstbewusst zu gestalten und so eine erfolgreiche ESG-Reise in Angriff zu nehmen.

Die Problematik mit der Lieferkette

Die Navigation durch die Komplexitäten der Regelungen für Scope eins, zwei und drei ist keine einfache Aufgabe. Um sich als nachhaltiges Unternehmen präsentieren zu können, wird verlangt, dass auch die Lieferanten ein nachhaltiges und ESG freundliches Business verwalten. Doch wie können Unternehmen die Feinheiten ihrer Lieferkette effektiv handhaben? Richard Gaechter, Head Consulting Schweiz von CRIF, bietet eine überzeugende Lösung an.

Um die Lieferkette eines Unternehmens wirksam zu verwalten, ist im ersten Schritt ein ESG-Score hilfreich. Im Anschluss können Lieferanten unter Verwendung einer dedizierten Plattform wie Synesgy ihre Daten eingeben, spezifische Fragen beantworten und ein Zertifikat mit einem entsprechenden Score erhalten. Um also nachhaltig zu sein, müsste ein Unternehmen nicht nur seinen eigenen Score kennen, sondern viel mehr auch zahlreiche Informationen über die eigene Lieferkette sammeln. Wie dies möglich gemacht werden kann, zeigte Richard Gaechter auf. Die Verwaltung der Lieferkette erfolgt mit nur drei unkomplizierten Schritten und der Unterstützung von CRIF Synesgy und führt so zu einem effizienten Prozess. 

Nach einer kurzen Kaffeepause und der Möglichkeit mit anderen Teilnehmern sowie den Speakern zu Networken, ging der Event auch schon weiter.

Mit ESG ein Business aufbauen

Die Erste Group mit ihren zahlreichen Tochtergesellschaften in ganz Europa, hat die strengen Nachhaltigkeitsvorschriften der Europäischen Union geschickt integriert. Ihr Ansatz geht über die blosse Einhaltung von Vorschriften hinaus und beinhaltet die aktive Umsetzung einer nachhaltigen Unternehmensvision mit einem klaren Fokus auf ESG-Prinzipien. In diesem Zusammenhang war es keineswegs abwegig, dass Gabriel Marosi das Konzept "Nachhaltigkeit ist keine Wohltätigkeit" während der Veranstaltung aufgriff.

Marosis Erkenntnisse betonten die enge Verknüpfung zwischen Nachhaltigkeit und den grundlegenden Geschäftsprozessen eines Unternehmens. Er lieferte wertvolle Ratschläge, wie Geschäfte unter Berücksichtigung von ESG-Prinzipien getätigt werden können. Er zeigte auch, wie Unternehmen zuverlässige Nachhaltigkeitsdaten für ihre Entscheidungen bekommen können. Zum Beispiel sollen Banken in Zukunft ihre CO2-Emissionen offenlegen, um zu zeigen, welche Unternehmen sie unterstützen werden und welche nicht. Das bedeutet, dass Unternehmen herausfinden müssen, ob sie weiterhin Kredite von Banken für zukünftige Projekte erhalten können oder nicht.

Nachhaltigkeit konkret umsetzen

Patrick Zimmerli von Meier Tobler gewährte einen Einblick in die praktische Erfahrung mit Synesgy. In seiner Präsentation zur Nachhaltigkeitsstrategie erklärte er, wie nachhaltige Beschaffung im Einkaufsbereich gestaltet werden kann. Ausserdem verdeutlichte er die Erwartungen, die an Lieferanten gestellt werden, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.

Eine wichtige Nachricht war, dass die Beschaffungsabteilung weiterhin ihre traditionellen Aufgaben (Materialverfügbarkeit und Kosteneffizienz) erfüllen kann, wie die Sicherstellung von Materialverfügbarkeit und Kosteneffizienz, indem sie ESG-Aspekte integriert. Er betonte auch, dass die Berücksichtigung der ESG-Faktoren nicht zwangsläufig zu höheren Preisen führen, solange die Lieferkette gut organisiert ist und die Mitarbeiter motiviert sind. So kann die Einkaufsabteilung ihre gewohnte Leistung erbringen.

Durch die Zusammenarbeit mit Synesgy möchte Meier Tobler die eigenen Lieferanten motivieren und schulen, um die gewünschten Nachhaltigkeitskriterien in verschiedenen Bereichen zu erfüllen. Dieser kooperative Ansatz zielt darauf ab, Nachhaltigkeit und Transparenz in verschiedenen Teilen der Lieferkette zu fördern. Das Ziel von Meier Tobler ist nicht nur das Gesetz zu befolgen, sondern viel mehr eine intrinsische Motivation zu ESG zu bilden und zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Herkunft und der Hintergrund der Referenten so vielfältig waren, wie der Umgang mit ESG selbst. ESG hat Relevanz für sämtliche Branchen und wird früher oder später jedes Unternehmen unabhängig von deren Grösse oder Umsatz betreffen. Die bereitgestellten Informationen dienen nicht nur dazu, Aufmerksamkeit zu erregen, sondern vor allem dazu, das erforderliche Wissen für eine optimale Integration von ESG-Prinzipien in die Unternehmensstrategie zu vermitteln.

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